Leibniz-Forschungsverbund INFECTIONS in an Urbanizing World - Humans, Animals, Environments
Dank verbesserter Hygiene und medizinischem Fortschritt konnten Infektionskrankheiten in den letzten Jahrzehnten vor allem in den Industrieländern zurückgedrängt werden. Steigende Antibiotikaresistenzen, neu auftretende und teilweise unbekannte Erreger, Klimaveränderungen und die zunehmende menschliche Mobilität stellen uns jedoch zunehmend vor neue globale Probleme. Ziel des weitergeführten Forschungsverbunds INFECTIONS ist es, die im Vorgängerverbund INFECTIONS’21 etablierten Strukturen interdisziplinärer Forschungskultur und Kommunikation über die Fächergrenzen hinweg zu nutzen, um schnell neuen Herausforderungen durch Infektionskrankheiten begegnen können. Es sollen Strategien für Frühwarnsysteme und Risikoabschätzungen auch unter Beteiligung der Öffentlichkeit entwickelt werden, die die schnelle Ausbreitung von Krankheitserregern verhindern und somit das Management von Infektionsausbrüchen unter dem One Health-Aspekt bei Mensch und Tier verbessern können.
NEUIGKEITEN
LFV INFECTIONS Summer School 2024: Antimicrobial Resistance: Navigating between Access & Excess
Join us for this innovative summer school on Antimicrobial Resistance: Navigating Between Access & Excess. Dive into interdisciplinary discussions, cutting-edge research, and innovative strategies to combat one of the greatest health challenges of our time. From economic implications to environmental impacts, from policy perspectives to scientific breakthroughs – this immersive program offers a unique opportunity for PhD students and postdocs across diverse research fields to shape the future of global health. Don't miss your chance to be part of this transformative journey!
Neue Studie zeigt: Antimikrobielle Resistenzen im Krankenhauskeim C. difficile sind selten
Clostridioides difficile ist ein weltweit vorkommendes Bakterium, welches im Darm von Menschen und Tieren vorkommt. Gerät die Zusammensetzung der Darmflora aus dem Gleichgewicht, wie z.B. durch die Einnahme von Medikamenten, können diese Krankheitserreger überhandnehmen. Die von den Bakterien ausgeschiedenen Giftstoffe führen dann zu teils starken Darmentzündungen, die zum Tode führen können.
Die Behandlung der Entzündung erfolgt meist durch die Gabe eines Antibiotikums, welches gegen C. difficile wirksam ist. Für diese Behandlung werden aktuell drei verschiedene Antibiotika empfohlen: Vancomycin, Fidaxomicin oder Metronidazol (letzteres in Ausnahmefällen). In den letzten 25 Jahren nahm allerdings die Häufigkeit von Mutationen zu, die zu einer verminderten Empfindlichkeit gegenüber diesen Medikamenten führen und den Therapieerfolg somit gefährden können.
Das neue Leibniz-Lab „Pandemic Preparedness: One Health, One Future” verknüpft exzellente inter- und transdisziplinäre Forschung aus 41 Leibniz-Instituten zur Vorbereitung auf die nächste Pandemie. Erstmals kooperieren dabei in Deutschland Erreger-orientierte Wissenschaften (Virologie, Bakteriologie, Mykologie und Immunologie) mit weiteren Lebenswissenschaften wie der Ökologie, den Gesundheitstechnologien, der Gesundheitsökonomie und der Bildungsforschung. Dieses neue Instrument der Leibniz-Gemeinschaft wird für drei Jahre mit drei Millionen Euro gefördert. Ziel des Leibniz-Labs ist es, zur Vorbereitung, Prävention und Reaktion auf künftige Pandemien die Forschungsarbeiten auf den genannten Gebieten zu bündeln und das erworbene Wissen politisch Verantwortlichen in Form evidenzbasierter Handlungsempfehlungen zur Verfügung zu stellen.